Tag 3: Puente la Reina - Estella (21,9 km)

Shownotes

Nach ihrem ersten echten Wandertag genießen Tobi und seine Mutter Ananas und Melone unter Olivenbäumen und sprechen dabei über den Sinn des Weges.

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00:00:00:

00:00:04: Ah, heuradio präsentiert.

00:00:10: Ja, Kopfmama und ich, der kürzeste Podcast der Welt.

00:00:19: Herzlich willkommen zum kürzesten Podcast der Welt.

00:00:21: Nur siebenhundert Kilometer lang.

00:00:22: Herr Schlägel wandert.

00:00:24: Das ist der dritte Tag.

00:00:26: Und meine Mutter ist schon wieder da.

00:00:28: Das ist nicht so, weil ich mich aufdrehen will.

00:00:29: Eigentlich wollte ich alleine immer sprechen, was der Tag gebracht hat.

00:00:33: Aber du bist halt immer da, ne?

00:00:35: Ja, zwexweise.

00:00:37: Also, wir müssen noch mal rekapitulieren.

00:00:40: Gestern waren wir auf dem Weg nach Puente-La-Rena.

00:00:44: Das war der erste richtige Wandertag, knapp twenty-fünf Kilometer.

00:00:48: Wir hatten eine angenehmere Nacht.

00:00:50: Also, ich hab geschlafen wie ein Stein.

00:00:52: Es war trotzdem noch ein Gemeinschaftssaal mit einem Gemeinschaftsbad.

00:00:56: Aber wir hatten so Wände drumherum.

00:00:58: Das heißt, wir haben zu zweit ... recht intim schlafen können.

00:01:02: Wir haben uns noch die Schultern massiert, weil die so geschmerzt haben.

00:01:05: Ansonsten, wie ist dein Gemützzustand?

00:01:09: Äh,

00:01:10: angenehmer.

00:01:11: Ja, es wird auch jetzt noch angenehmer, weil wir sind hier unter Olivenbäumen.

00:01:15: Und Freiwillige, die diesen Weg hier unterstützen, die Menschen, die auf dem Weg wandern, werden hier mit Ananas und Melone verwöhnt.

00:01:24: Bitte schön, lass die schmengen.

00:01:26: Das haben wir uns jetzt verdient.

00:01:27: Wir können hier auch mal schmerzen.

00:01:31: Und ich muss noch über zwei Sachen sprechen.

00:01:34: Erstens, es stimmt, also das, was ich gedacht hab, ist eingetreten, meine Befürchtung, du läufst mir davon.

00:01:41: Du hast ein schnelleres Tempo, ne?

00:01:44: Ich kann nicht so schnell wie du.

00:01:45: Das ist schon mal klar.

00:01:46: Und zweitens, was mir auch aufgefallen ist, du findest ganz oft an irgendwelchen Sträuchern Dinge, die du abflügst und dann in den Mund steckst.

00:01:56: Hast du ja keine Angst vor?

00:01:58: Die sind ja essbar, feigen.

00:02:00: Trauben, herrlich, Nüsse.

00:02:04: Aber ich hab da immer Angst, bei diesen bunten Beeren zum Beispiel.

00:02:09: Ich bin eher vorsichtiger

00:02:10: Typ.

00:02:10: Und die Beeren sind Trauben, rote Trauben.

00:02:15: Aber ich hab diesen Film, Interdualt gesehen, und der ist an Bären verstorben.

00:02:19: Deshalb pass ich da ein bisschen auf.

00:02:22: Und wir müssen eines schon mal festhalten.

00:02:25: Wir wissen schon, was der Sinn des Jakobsweges ist.

00:02:30: Das haben wir schon gestern am späten Nachmittag rausgefunden.

00:02:33: Und zwar ist es so besonders, weil man alles um sich herum vergessen kann.

00:02:39: Also alles, was man zu Hause gelassen hat, man denkt ja gar nicht mehr ran, weil man muss ja so survivalmäßig überleben.

00:02:46: Man muss irgendwie durchkommen.

00:02:47: Man muss eigentlich nur schlafen, essen, trinken.

00:02:50: Und man kann alles andere vergessen und verdrängen.

00:02:53: Und das ist ein ganz schöner Zustand.

00:02:55: Wie geht es dir dabei?

00:02:56: Das ist so, aber ganz vergessen haben wir es nicht.

00:02:59: Das sitzt im Hinterkopf.

00:03:01: Aber man ist einfach so beschäftigt mit dem hier und jetzt.

00:03:06: Man lebt den Moment, oder?

00:03:08: Man lebt den Moment.

00:03:09: Und das ist das Besondere.

00:03:10: Und das macht den Weg jetzt schon am zweiten Tag aus.

00:03:14: Und ich glaube auch die Anzüngungskraft und Faszination.

00:03:16: Also, wir sind jetzt wieder so mittags.

00:03:18: Und die Anstrengung.

00:03:20: Ja, ich habe schon übrigens meine Füße unten getaped.

00:03:23: Da ist schon Zustand leicht vor Blasenbildung.

00:03:27: Ja, ich merke auch Muskelkader am ganzen Körper, aber du irgendwie nicht, ne?

00:03:31: Noch nicht.

00:03:32: Das waren nur die Schultern.

00:03:33: Die sind heute besser.

00:03:35: Also, die Dame ist dreiundseipzig und macht mich fertig.

00:03:39: Also, wir haben heute insgesamt einundzwanzig, neun Kilometer vor uns.

00:03:43: Wir müssen nach Estella.

00:03:44: Wir sind jetzt kurz vor Lorca, haben ungefähr die Hälfte.

00:03:51: Und ... Wir abschienen uns einfach.

00:03:52: Wir schaffen das.

00:03:53: Natürlich schaffen wir das.

00:03:54: Wir haben noch ein Stück Melone für dich.

00:03:56: Und wir hören uns morgen wieder.

00:03:58: Buen Camino.

00:04:00: Und sagt den Hörer auch mal so.

00:04:02: Buen Camino.

00:04:03: Im Moment, das ist aber meine Melone, oder?

00:04:05: Sorry.

00:04:06: Jetzt nehmen wir euch.

00:04:07: Tschüss, bis morgen.

00:04:08: Adios.

00:04:14: Jakob Mama und ich.

00:04:16: Der kürzeste Podcast der Welt.

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