Tag 25: Ponferrada - Villafranca del Bierzo (23,6 km)

Shownotes

Nach dem steilen Abstieg reflektieren Tobi und seine Mutter die Härteprobe des Vortags. In der Pause begegnen sie Kellner Juxi – einem deutschen „Umsteiger“, der nach dem Camino sein Leben veränderte.

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00:00:37: Ahäu- Und steinig.

00:00:39: vor allen Dingen, viele Kilometer nach unten, nach Ponferader.

00:00:43: Und das war nicht einfach.

00:00:45: Auf einer Skala von eins bis zehn, eins ist schrecklich, zehn ist sehr, sehr, sehr schrecklich.

00:00:50: Wie würdest du das einordnen, gestern diesen Abstieg?

00:00:52: Ich denke, Skala acht ist berechtigt, war sehr, sehr steinig, steil, völlig aufpassen.

00:01:00: Aber trotz allem die Entschädigung haben wir von der Aussicht bekommen, von der wunderschönen Bergwelt.

00:01:06: Das war wirklich super und diese Ruhe.

00:01:10: Aber wir haben es heil überlebt.

00:01:13: Das macht uns sehr glücklich.

00:01:15: Aber du hast dich auch mal aufgeregt.

00:01:16: Da gab es auch manchmal Fahrradfahrer.

00:01:18: Und die haben dir so gar nicht gemundet.

00:01:20: Nein, weil der Weg ganz schmal war, praktisch für eine Person.

00:01:24: Und dann kamen die auch noch die Mountainbiker.

00:01:28: Obwohl eigentlich auch im Reiseführer darauf hingewiesen wird, man sollte die Pustbilger in Ruhe lassen und sie sollten noch bitte die Straße nehmen.

00:01:37: Aber die haben wahrscheinlich diesen Kick gebraucht.

00:01:40: Die haben uns zur Seite gedrängt.

00:01:42: Wir haben überlebt und sie brauchten wirklich den Kick.

00:01:44: Und das Schöne ist, nach ... Und mit den, also mit einem von denen, habe ich gesprochen.

00:02:07: Und das Gespräch könnt ihr euch genau jetzt anhören.

00:02:11: Das schneide ich jetzt hier hinter.

00:02:13: Wir gehen jetzt erstmal weiter.

00:02:15: Und jetzt hören wir noch mal kurz rein, was der Aussteiger zu sagen hat.

00:02:20: Okay, hi, mir gegenüber sitzt jetzt.

00:02:22: Ich bin der Juxi.

00:02:23: Juxi, ich bin sehr froh, dass du dir eine kurze Pause genommen hast.

00:02:26: Du hast hier einiges zu tun, du bist ja im Kellnern.

00:02:29: Ich weiß von dir, seit drei Jahren bist du umgestiegen.

00:02:32: Und nicht ausgestiegen, umgestiegen, ganz genau.

00:02:35: Und über die Pause bin ich auch froh.

00:02:38: Unvorhofterweise.

00:02:39: Du siehst ein bisschen aus wie einer aus dem Mittelalter.

00:02:41: Passt das?

00:02:42: Es hat so ein Hauch von Mittelalter-Festival.

00:02:45: Kann man das so einordnen hier?

00:02:47: Ich weiß nicht, ob die Menschen im Mittelalter rumgerannt sind wie ich jetzt, aber ich trage gerne was Bundes.

00:02:54: Und warum machst du das hier seit drei Jahren?

00:02:58: Warum hast du deine Heimat verlassen?

00:03:00: Also, ich bin nicht hier seit drei Jahren, die Heimat verlassen habe ich.

00:03:04: Ich musste einfach aus dem Hamsterrad raus.

00:03:06: Nach dem Kamino habe ich gesagt, ich ändere jetzt mein Leben, ich zähle einen Schlussstrich.

00:03:11: Und bin erst mal losgefahren mit dem VW-Bus.

00:03:15: Das war im Dezember, und ich bin dann einfach stecken geblieben in Spanien, sagen wir so.

00:03:19: Der ursprüngliche Plan war, durch Afrika zu reisen.

00:03:23: Und die Grenzen waren dann einfach dicht.

00:03:26: Und ich bin hier stecken geblieben.

00:03:28: Mir gefällt es hier.

00:03:29: Du hast gesagt, dass es nach dem Kamino passiert.

00:03:31: Was hat also der Kamino mit dir gemacht?

00:03:34: Was hat der irgendwie ausgelöst?

00:03:36: Schwere Frage.

00:03:38: Der Kamino ist nach wie vor ein spiritueller Weg.

00:03:41: Und ich habe das schon lange mit drin gehabt, dass ich Änderung haben will, aber nicht wusste, in welche Richtung es gehen soll.

00:03:50: Und der Kamino hat mir einfach dabei geholfen, in mich zu gehen ein bisschen.

00:03:56: meine Richtung wirklich zu finden.

00:03:58: Also es hat dann nach dem Kamino noch gedauert, dann wirklich den Schlussstrich zu ziehen und loszugehen.

00:04:04: Das gehört dann auch immer noch ein bisschen der Mut dazu jetzt auch.

00:04:08: Jetzt geht es los, oder?

00:04:10: Aber der Kamino war sehr hilfreich dafür.

00:04:13: Und vorher dein Hamsterrad, wo warst du da drin genau?

00:04:17: In einer ganz anderen Ecke.

00:04:19: Ich komme aus der chemischen Industrie und ich habe da Produktentwicklung, also in der Forschung war ich tätig.

00:04:25: Und ja, eben, momentan lebe ich eher mit der Natur, wie mit Kimi.

00:04:33: Wie hast du es geschafft, diesen Mut dann aufzubringen?

00:04:35: Also viele träumen ja, von so einem Leben rauszukommen, in so eine Art mittelalter Szenario zu leben, will ich mal sagen.

00:04:44: Sehr einfach runtergebrochen.

00:04:45: Woher kommt der Mut?

00:04:46: Was machst du anders als andere?

00:04:48: Ist der Mut?

00:04:49: Ich weiß es nicht.

00:04:51: Hast du das Geld gehabt?

00:04:53: Wir hatten ein bisschen Geld auf der Seite, also wir haben das zu zweit gemacht.

00:04:56: Ich bin mit meiner Freundin zusammen aufgebrochen und das ist natürlich hilfreich, zu zweit zu sein, nicht alleine loszuziehen.

00:05:03: Und ja, wir hatten ein bisschen Geld auf der Seite, dass wir so die ersten Monate auf jeden Fall überbrücken können.

00:05:09: Aber die Erfahrung beim Reisen, die zeigt immer wieder, dass es geben sich Möglichkeiten irgendwo was zu verdienen und wer sich ... gut und positiv zu Menschen verhält, zudem wird das auch zurückkommen.

00:05:23: Und das ist meine tiefe Überzeugung und die Erfahrung auch, wo ich gemacht habe jetzt.

00:05:29: Aber du hast wahrscheinlich auch was aufgeben müssen und auch Verzicht erfahren müssen.

00:05:33: Und dadurch was gewonnen?

00:05:35: Ja, es ist eine ganz ... ... bewusste Entscheidung gewesen, dass wir einfacher leben wollen.

00:05:43: Ich meine, wir haben wirklich voll im Hamsterrad gelebt und auch ... viele materielle Sachen angesammelt, ganz klar.

00:05:50: Und wir verzichten ganz bewusst auf viele Sachen, weil ich bin tief davon überzeugt, dass wir eine Menschheitsfamilie sind und wir können alle nur ungefähr auf dem gleichen Level leben, wenn wir friedlich leben wollen.

00:06:05: Und das heißt für uns in der westlichen Welt, dass wir in Zukunft einfacher leben müssen.

00:06:13: Entweder man macht es freiwillig oder in Zukunft wird der Moment auch kommt, dass man vielleicht gezwungen sein wird, einfacher zu leben.

00:06:20: Eine Natur zwingt uns dazu.

00:06:22: Allein durch die Klimakatastrophe.

00:06:24: Ja, die Natur ist ein Punkt.

00:06:27: Aber wenn man sich die Situation auf der Welt anschaut, dass es nicht nur die Natur wohnst, zwingt.

00:06:32: Wir sind viele Menschen auf der Welt.

00:06:35: Und den Menschen in Afrika wird es mit Sicherheit in Zukunft besser gehen.

00:06:40: In Indien auch, China auch.

00:06:42: Das heißt für uns oder hier auf der Welt, wir haben endlichere Ressourcen.

00:06:47: Das heißt, wir müssen vernünftiger damit umgehen.

00:06:50: Worauf kann man am besten verzichten?

00:06:51: Worauf sollte jeder verzichten, um glücklicher zu werden?

00:06:55: Gute

00:06:55: Frage.

00:06:58: Ich weiß es gar nicht.

00:06:59: Mir hat allgemein das Ausnisten extrem gut getan, einfach den Schlussstrich zu ziehen und alles, was ich im letzten halben Jahr nicht in der Hand hatte, alles weg damit, verschenkt, verkauft, abgegeben und einfach das Entrümpeln an für sich hat gigantisch gut getan.

00:07:17: Was war

00:07:17: da alles dabei?

00:07:20: Also angefangen von der Playstation, Fernseher, PCs, was sich alles anhäuft.

00:07:25: Ich kann nicht alles aufzählen.

00:07:27: Das sprengt den Rahmen.

00:07:29: Vermisst du es nicht?

00:07:31: Nein, überhaupt nicht.

00:07:33: Es ist ja schon so, dass man gefangen von den ganzen materiellen Dingen ist, oder?

00:07:38: Wenn man zwei Autos, muss man bei beiden die Reifen wechseln, mit beiden zum TÜV gehen.

00:07:44: Es hält einen so gefangen, das Zeug und ist einfach nur befreiend.

00:07:49: sich davon ein bisschen zu lösen und ganz individuell für sich zu entscheiden, was ist dann wirklich wichtig, welche Sachen möchte man eigentlich noch haben, oder?

00:07:59: Ich bewundere das, dass du das so durchgezogen hast mit deiner Freundin.

00:08:02: Alles alles gut, auf die nächsten drei Jahre, sechs Jahre, was sagt man hier oder bist du hier für immer?

00:08:08: Das kann ich nicht sagen, ich weiß nicht.

00:08:10: Also die erste eineinhalb Jahre war ich in Andalusien.

00:08:13: Das war eine tolle Zeit da unten.

00:08:15: Jetzt lebe ich hier in der Community und habe auch eine tolle Zeit.

00:08:21: Mal schauen, wenn es mich weiterzieht, dann ziehe ich weiter.

00:08:24: Juan Camino.

00:08:26: Muchas gracias, Juan Camino.

00:08:33: Jakob

00:08:34: Mama und ich.

00:08:35: Der kürzeste Podcast der Welt.

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