Tag 1: Pamplona (0 km)
Shownotes
Tobi und seine Mutter starten ihr Abenteuer in Pamplona. Sie wollen gemeinsam den „klassischen“ Jakobsweg bis Santiago de Compostela bestreiten. Vor ihnen liegen insgesamt gut 700 km – und die erste Nacht im Großschlafsaal.
Hinweis: Aus produktionstechnischen Gründen stimmen der Streckenabschnitt im Titel der Folge und der reale Aufnahmeort/-tag nicht immer überein – es gibt deshalb Abweichungen zum Buch „Leichtes Herz und schwere Beine“.
Transkript anzeigen
00:00:00:
00:00:19: Herzlich willkommen zu meinem kleinen Wandertagebuch.
00:00:22: Willkommen.
00:00:23: Schön, dass ihr dabei seid.
00:00:24: Tobi Schlickl, mein Name.
00:00:25: Und ich wandere vom Pamplona bis Santiago de Compostela.
00:00:29: Ich gehe den klassischen Jakobsweg über siebenhundert Kilometer erwarten mich.
00:00:34: Und ich gehe nicht alleine, sondern mit meiner Mutter.
00:00:37: Ja, denn das war schon immer ihr Traum diesen Jakobsweg zu gehen.
00:00:42: Und sie hätte das nicht alleine gemacht.
00:00:43: Ich bin übrig geblieben.
00:00:46: Und sie hat mich überzeugt mit dem Argument Tobias, bevor ich in die Kiste falle und irgendwelche körperlichen Gebrechen bekomme, die mich daran hindern.
00:00:56: Lass uns das bitte machen.
00:00:57: Sie ist seventy Jahre alt.
00:00:58: Topfit hat nur eine leichte Herzinsuffizienz.
00:01:02: Deshalb sind wir nicht in den Pyrenäen gestartet.
00:01:05: Das hat uns der Hausarzt empfohlen, dass wir in Pamplona anfangen.
00:01:08: Deshalb sind wir jetzt hier.
00:01:10: Aber ansonsten glaube ich, dass sie mir davon laufen wird.
00:01:15: Und das muss man an dieser Stelle wirklich sagen, Wandern ist so gar nicht meins.
00:01:19: Es gibt mir gar nichts.
00:01:20: Ich sehe da nichts drin.
00:01:22: Und es rechts sehe ich nichts drin.
00:01:23: in diesen Pilgerherbergen, unterzukommen mit vielen, vielen Menschen.
00:01:28: großer Lautstärke und vielen Gerüchen, das brauche ich nicht.
00:01:32: Ich glaube, ich bin da auch viel zu verwöhnt von meinem Leben.
00:01:35: Vielleicht tut mir das ganz gut, da mal runterzukommen.
00:01:37: Ja, und ich bin aber vor allen Dingen dabei, weil ich meine Mutter mal richtig kennenlernen will.
00:01:42: Ich kenne die nur als meine Mutter, aber was ist das eigentlich für eine Person?
00:01:45: Und ich glaube, das werde ich schaffen innerhalb dieser Reise.
00:01:49: Das habe ich mir auf jeden Fall vorgenommen.
00:01:51: So, jetzt sind wir heute um zwei Uhr dreißig aufgestanden nach Pamplona.
00:01:56: vom Hamburger Flughafen rübergeflogen, über Madrid.
00:02:00: Ich habe so gut wenig geschlafen, ich war Mörder aufgeregt.
00:02:05: Das kenne ich gar nicht.
00:02:06: Also selbst mein Einsatz auf dem Mittelmeer, da war ich nicht so aufgeregt vorher, als dieses Pilgern jetzt mit meiner Mutter zusammen.
00:02:15: Wir haben eine Herberge gesucht im Pamplona, wir sind so ein bisschen rumgeirrt, haben auch zwei, drei Busse genommen, die wir nicht hätten nehmen sollen, die haben uns noch weiter weggebracht.
00:02:24: Und dann haben wir eine Herberge gefunden, Casa Paderborn, die wird auch in jedem Reiseführer empfohlen.
00:02:30: So wirklich eine sweete Herberge, vierundzwanzig Betten nur, fünf Zimmer, sehr gepflegt.
00:02:36: Und dann macht die Frau die Tür auf und sagt, wir haben nur noch ein Bett frei.
00:02:42: Ja, meine Mutter und ich, wir haben uns angeguckt und meine Mutter hat große Augen gemacht.
00:02:46: Sie hat schon einen Schritt reingemacht und ich wusste, sie wird sich jetzt dahin legen und sie will dieses Bett haben, sie ist fertig, sie will sich ausruhen.
00:02:54: Und sie will nur die Sicherheit haben, dass sie in Zimmer hat.
00:02:58: Ja, und für mich wäre das auch okay gewesen, aber dann hat sie sich noch mal umgedreht, hat mich angeguckt und gesagt, nein, Tobias, wir machen das gemeinsam.
00:03:07: Da bin ich sehr stolz gewesen, auf meine Mutter.
00:03:10: Großartig.
00:03:11: So, wir machen das gemeinsam.
00:03:12: Wir haben eine andere Herberge gefunden, hier in so einer ehemaligen Kirche.
00:03:16: Jesus und Maria heißt die, ist ein Anrachsnag, hundertzwanzig Leute in einem Raum.
00:03:24: in einem Gemäuer.
00:03:25: Es ist halt wie am Hamburger Hauptbahnhof.
00:03:28: Es ist laut, es ist hell und ich will jetzt duschen.
00:03:33: Aber ich glaube, hier ist echt große Fußpilzgefahr.
00:03:36: Das wird die größte Herausforderung, sich hier keinen Fußpilz einzufangen.
00:03:41: Und dann legen wir uns einfach nur hin.
00:03:42: Wir sind echt fertig.
00:03:43: Ich habe Europax dabei.
00:03:45: Ich hoffe, das reicht, um diese Lautstärke zu unterdrücken und ich hoffe, wir können in der Nacht pennen.
00:03:50: Und morgen geht es dann wirklich los mit der Wanderung.
00:03:52: Vierundzwanzig Kilometer erwarten uns.
00:03:54: Mein Rucksack ist gepackt, zwölf und ein halb Kilo ohne Wasser, also dreizehn und ein halb Kilo.
00:04:00: Ja, um sechs ist der Wegger gestellt.
00:04:03: Drückt mir die Daumen.
00:04:05: Das war der erste Tag der kürzeste Podcast der Welt.
00:04:08: Wie schön, dass ihr dabei seid.
00:04:10: Und es gibt doch einfach mal zur nächsten Folge.
00:04:12: Dann seht ihr.
00:04:14: Wie es mir am ersten Tag ergangen ist, am ersten richtigen Wandertag.
00:04:19: Juan Camino, sagt man hier so.
00:04:22: Gute Nacht.
00:04:27: Jakob Mama und ich, der kürzeste Podcast der Welt.
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